Geschichte der Burg Lenzen

Als älteste Stadt der Prignitz blickt Lenzen auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Vermutlich im 8. Jahrhundert ließen sich Slawen vom Stamm der Linonen im Urstromtal der Elbe nieder. Sie errichteten am Standort der heutigen Burg Lenzen eine ringförmige Befestigungsanlage – die Burg Lunkini.

Schriftlich erwähnt wurde Burg Lunkini erstmals im Jahre 929, als König Heinrich I., gereizt durch die aufständischen Slawen, seine Truppen über die Elbe schickte, um die „Slawische Königsburg“ Lunkini einzunehmen.

Trotz des errungenen Sieges über die Slawen im Jahre 929 dauerte es noch fast zwei Jahrhunderte bevor die Prignitz kolonisiert und christianisiert werden konnte. Mit dem großen Wendenkreuzzug 1147 endete die slawische Herrschaft in der Prignitz.

Danach gelangt die Burg in den Besitz der deutschen Adelsfamilie Edle Gans zu Putlitz. Auf dem slawischen Burgwall wurde eine frühdeutsche Burg errichtet. Aus dieser Zeit im 13. Jahrhundert stammt der heute noch vorhandene Burgturm mit seinem über drei Meter mächtigen Wänden.

Von Raubrittern und ihrem Verlies
Das Mittelalter war die Zeit der Vögte und Raubritter auf der Burg Lenzen. Im gesamten 15. Jahrhundert gerieten Lenzen und Burg weiterhin – oft als Pfand – in immer wieder andere Besitzverhältnisse.

Während des 16. Jahrhunderts ist Lenzen die wichtigste Elbzollstelle Brandenburgs. Damals waren die Zölle so hoch, dass sie den Handel zu ersticken drohten. Auch von anderen Geißeln jener Zeit wie Feuer und Pest blieb Lenzen nicht verschont.

Im 17. Jahrhundert forderte der Dreißigjährige Krieg seinen Tribut auch in Lenzen: die Einwohnerzahl sank von 3.000 auf 300, die Burg wurde stark beschädigt, Zinnen und Erker mussten abgetragen werden.

Ein Holländer wird Lenzener Amthauptmann
1648, wurde mit Arnold Gysel van Lier ein Niederländer Amthauptmann von Lenzen. Van Lier  ließ die Deiche sanieren, wirtschaftete nachhaltig und förderte Schulen sowie Künste.

1767 wird das Amt Lenzen aufgelöst und die Burg von Friedrich dem Großen veräußert. Es beginnt eine Zeit von wechselnden Erbpachten und Privatbesitzen in der Geschichte der Burg.

Burg Lenzen im 20. Jahrhundert …

Nach dem Krieg, 1953 wurden Burg und Grundstück durch Enteignungsverfügung der DDR-Behörden der Familie Renner entzogen. Burg Lenzen wurde zum Altersheim. Die Einrichtung des Parteiveteranenheims „Edwin Hörnle“ sicherte den nötigsten Erhalt der Bausubstanz. Dennoch gefährdeten Versorgungsengpässe und Materialknappheit den Erhalt der historischen Burganlage. Nach dem Fall der Mauer erhielt Frau Kreckel, geborene Renner, die Burg Lenzen als Eigentum der Familie zurück. Sie schenkte die Burg Lenzen 1993 dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND, Landesverband Niedersachsen e.V. mit dem ausdrücklichen Wunsch, dass dieser die Burg im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes erhalten und nutzen möge.

 

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