Auenentwicklung zwischen Elbe und Aland

Eine besonders wertvolle Auenlandschaft im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe ist die Garbe Niederung im Norden Sachsen-Anhalts. Sie umfasst mit der Hohen Garbe einen der größten Hartholz-Auenwälder an der unteren Mittelelbe. Zudem ist das Gebiet durch artenreiches Grünland, kleine Gewässer und seltene Auwaldrelikte geprägt. Wie die meisten Flussauen in Mitteleuropa wurde jedoch auch die Garbe Niederung durch Nutzungen unterschiedlichster Art tiefgreifend verändert. Heute gehören intakte Auen zu den am stärksten bedrohen Lebensräumen in Deutschland. Vor diesem Hintergrund engagiert sich das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen für diese selten gewordenen Naturschätze. Im Projekt stehen dabei die rund 420 Hektar große Hohe Garbe sowie ein etwa 650 Hektar großes eingedeichtes Gebiet, der Garbe Polder, im Fokus.

Wasser für die Auen

Zukünftig sollen schon kleine Hochwasser weit in die Auen der Hohen Garbe fließen und Fischen, Amphibien sowie Wasservögeln einen idealen Lebensraum bieten. Dafür werden zwei verlandete Flutrinnen wiederbelebt, indem ihr Gewässerbett freigelegt und anschließend mit der Elbe verbunden wird. Bevor die Elbe zur Schifffahrtsstraße ausgebaut wurde, war sie ein breiter Strom mit vielen solcher Flut- und auch Nebenrinnen. Nur wenige davon sind noch erhalten. Das BUND-Auenzentrum hat mit einem großen Naturschutzprojekt bereits wesentlich zur Renaturierung der Hohen Garbe beigetragen. Mit der Reaktivierung dieser beiden Flutrinnen wird ein weiterer Schritt zum Erhalt und zur Förderung dieses Auenjuwels gegangen.

Vielfalt im Garbe Polder

Eine Datenerhebung soll Klarheit zur biologischen Vielfalt im Garbe Polder bringen und zudem als Basis für die Abstimmung mit den Flächennutzer*innen und weiteren Akteuren dienen, um gemeinsam Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zu entwickeln. Biologinnen und Biologen nehmen dafür typische aber gefährdete Elemente einer intakten Auenlandschaft unter die Lupe: Sie werden insbesondere den Zustand der bedeutenden Stromtalwiesen und der wertvollen Auengewässer mit ihren typischen Bewohnern Rotbauchunke und Grüne Mosaikjungfer im Garbe Polder erfassen. Außerdem werden Wiesenbrüter, wozu Kiebitze, Bekassine und Wiesenpieper gehören, kartiert. Diese Vögel sind auf feuchtes Grünland angewiesen, denn nur dort finden sie ausreichend Nahrung und geeignete Brutmöglichkeiten. Deutschlandweit sind ihre Lebensräume u.a. durch Entwässerung selten geworden und viele Wiesenbrüter selbst vom Aussterben bedroht.

Eine Werkstatt für die Auen

In Werkstattgespräche und während Exkursionen werden Anwohner*innen, Flächennutzer*innen und weitere Projektbeteiligte über das Vorhaben informiert und in den Dialog treten. Im Austausch miteinander entstehen so Konzepte für mehr Artenvielfalt im Garbe Polder. Jugendliche werden durch Erkundungen und gemeinsamen Pflanzaktionen für den besonderen Lebensraum vor ihrer Haustür begeistert. Zudem wird das BUND-Auenzentrum Führungen entwickeln und anbieten, um mit Anwohner*innen und Besucher*innen auf die Besonderheiten einer Auenlandschaft aufmerksam zu machen.

 

 

 

Die Deutsche Postcode Lotterie unterstützt das Projekt „Auenentwicklung zwischen Elbe und Aland“ über einen Zeitraum von zwei Jahren (2021-2022).

 

Besucherzentrum

Burgstraße 3
19309 Lenzen
Tel.: 038792 – 1221
Fax: 038792 – 50 78 180
E-mail: info@burg-lenzen.de

April bis Oktober:
täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
November bis März:
Mi. und Do. 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Fr. bis So. 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Mo. und Di. auf Anfrage

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