Lebendige Auen für die Elbe

Auenschutz – warum? Nirgendwo in Mitteleuropa sind mehr Tier- und Pflanzenarten anzutreffen als in naturnahen Auen entlang der Flüsse. Doch sind diese Lebensräume weitgehend verschwunden: In Deutschland ist nur noch ein Fünftel der natürlichen Auen erhalten und nur noch ein Zehntel gilt als intakt. Funktionsfähige, lebendige Auen bieten aber nicht nur vielfältige Lebensräume, sondern sind auch ein sehr effektiver Hochwasserschutz: Die Flüsse können sich auf ihren natürlichen Überschwemmungsflächen ausbreiten, die Gefahr von unkontrollierten Überflutungen wird vermindert.

Die Hohe Garbe. Eines der verbliebenen Auen-Juwele ist das Gebiet der „Hohen Garbe“ an der Unteren Mittelelbe im Landkreis Stendal. Hier erstreckt sich ein Auwald über 200 ha. Eichen und Flatterulmen mit einem hohen Anteil an Alt- und Totholz bilden eine typische so genannte „Hartholzaue“. Mittelspechte und Fledermäuse fühlen sich hier ebenso zu Hause wie Seeadler und Biber. Die Hohe Garbe zählt zu den größten und wichtigsten verbliebenen Hartholzauen an der Unteren Mittelelbe. Doch eine Aue muss regelmäßig überschwemmt werden, um lebendig zu bleiben. In der Hohen Garbe war diese natürliche Dynamik des Flusses unterbrochen: Ein alter Deich trennte sie vom Strom ab und nur selten gelangte Wasser in den Auwald. War es jedoch einmal da, konnte es kaum wieder abfließen.

Die Aue wieder lebendig machen! Um weite Teile dieses wertvollen Lebensraumes wieder an die natürliche Dynamik der Elbe anzuschließen und so einen naturnahen Zustand herzustellen, hat der Trägerverbund Burg Lenzen e.V. gemeinsam mit verschiedenen Partnern das Projekt „Auenentwicklung und Auenverbund an der Unteren Mittelelbe“ ins Leben gerufen. Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz wurde der alte Deich an geeigneten Stellen zurückgebaut, damit wieder eine natürliche Hochwasserdynamik entsteht, die Elbe also einströmen und abfließen kann. Um Konflikte mit der Land- oder Forstwirtschaft zu vermeiden, wurden in einem laufenden Bodenordnungsverfahren ausgewählte Wald- und Wiesenflächen in der Hohen Garbe erworben werden. So können sich große Teile des Gebietes weitgehend frei von Nutzungen und möglichen Konflikten zu einer naturnahen Flussaue entwickeln. Auch wurde untersucht, welchen Wert intakte Auen für die Gesellschaft haben, z.B. für den Hochwasser- und den Klimaschutz, für die Selbstreinigung der Gewässer sowie als Erlebnis- und Erholungsraum.

Von einzelnen „Aueninseln“ zum Verbund. Getrennt voneinander liegende, intakte Auenlebensräume gleichen Inseln - die dort lebenden Arten haben kaum die Möglichkeit, sich weiter auszubreiten und sich genetisch auszutauschen. Daher betrachtete der Trägerverbund in diesem Projekt auch nicht nur isoliert die Hohe Garbe. Einbezogen wurde ein größerer „Auenkorridor“, der über rund 50 Elb-Kilometer von Wittenberge bis nach Dömitz reicht. Anknüpfend an bereits bestehende, wertvolle Auenlebensräume wie die Hohe Garbe oder die Lenzener Elbtalaue wurdel im Dialog mit Anwohnern, Eigentümern, Flächennutzern und regionalen Akteuren herausgefunden, wie es möglich ist, diese Lebensräume besser untereinander zu vernetzen. Zum Abschluss wurde ein Verbundkonzept erarbeitet, das eine optimale Grundlage für die Umsetzung in Folgeprojekten bildet.

Auenerlebnis - ein Mehrwert für die Region! Die Elbtalaue im länderübergreifenden Biosphärenreservat bietet zahlreiche Möglichkeiten für vielfältige Naturerlebnisse und Bildungsangebote. Im Projekt wurde eine GPS-geführte Auenerlebnistour, ein neues Auenerlebnisgelände und verschiedene spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche entwickelt. Sie vermittelten die Besonderheiten der Flussauen für die Natur und den Menschen. Interessierte aus der Region, aber auch Besucher werden so an die Elbe gelockt.

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